27 Mai Entscheidung auf dem Bio-Bauernhof
Wenn zwischen freilaufenden Bio-Hühnern, dem Eierverkaufsautomat, dem Misthaufen, und dem Heuboden über 130 Pfandfinder und Mitarbeiter wuseln, ihre Khoten, Jurten und Feuerstellen aufbauen – dann ist Pfingstcamp angesagt. Apropos Heuboden, der Jump von den Heuballen oder das Verstecken in den Lücken, unter den wachsamen Augen der Mitarbeiter, waren eindeutig vielgenutzte Highlights des Camps.
Zwar ist die Zeit über das Pfingstwochenende eigentlich für ein Camp zu kurz, aber die Mitarbeiterteams der Stämme 23 aus Velbert und 284 aus Hagen und Wuppertal hatten sich zusammengetan und alles gegeben, um gemeinsam ihren „Rangers“ ein Highlight zu bieten
Ein Bio-Bauer macht es möglich, sein Hof bietet eine unkonventionelle Infrastruktur, die die Pfadfinder lieben. Und sein weites Herz und der starke Traktor, der die vollbepackten Materialanhänger den steilen Hang hochzieht, machen es möglich, dass das Plateau auf dem „Berg“ neben seinem Hof Standplatz für eine kleine Campstadt mit Apellplatz und Ratslagerfeuer wird. Malerisch ist der Blick in jede Richtung, nicht nur am Abend.
Die Ranger kosten es voll aus. Geländespiele, Stationsspiele, Wanderungen bis 25 KM zur nahen Talsperre, Geschicklichkeit, Basteln, Rätselraten im eigenen Campheft – alles wird angeboten. Und zwischendurch immer wieder mal schnell die Pferde in der Box neben dem Toilettenwagen streicheln, besonders die Pfadfinderinnen lieben das.
Die Scheune wird kurzerhand zur Campkirche umgebaut. „Bitte nicht zu viel hüpfen, wenn wir singen“, warnt der Songwart, um die Statik des „reiferen“ Gebäudes nicht zu gefährden. Doch Singen begeistert eben, ebenso tut es das Theaterteam. Kreativ sind die jungen Pfadfinder aus Hagen und Wuppertal, spielen herausragend Szenen aus dem Leben von Elia – Bibelgeschichte wird lebendig, alles aus dem Stehgreif und selbst entwickelt. Einfach klasse! Das Theater findet am abendlichen Ratslagerfeuer seinen Höhepunkt, entzündet mit elektronischen Raffinessen. Es klappt! Und noch lange steht oder sitzt man in der lauen Abendluft am Lagerfeuer, bevor man müde von der langen Wanderung in den Schlafsack sinkt. Das ist Pfadfinderleben.
Wie willst du dich entscheiden? Ein Leben mit Jesus – oder ohne ihn. Die Kinder können weiße Steine als ein Zeichen auf den Altar legen. Zahlreich wird das wahrgenommen. Ein Mädchen berichtet später, sie habe Engel um den Platz gesehen. Unmöglich? Keineswegs, das berichtet die Bibel gerade auch in diesem Zusammenhang.
Zur gleichen Zeit wird ein anderes Zeltlager der Jugendfeuerwehren vom Blitz getroffen. Campleiter Andreas spricht anteilnehmend darüber und nimmt einen Moment der Fürbitte – für das betroffene Camp und das eigene.
Am Morgen des Abbautages verrät der Blick auf die WetterApp durchgehend Regen um die Mittagszeit, auch das ist (Gebets-)Thema in der Mitarbeiterrunde am frühen Morgen. „Alle Zelte trocken abgebaut“, meldet später Campwart Marcel begeistert. Eine angereiste Abhol-Mama wundert sich: „Bei uns, 10 Minuten weg, hat es soeben wie aus Eimern geschüttet…“
Wie cool ist das denn. Das Pfingstcamp 2024 in Halver stand unter dem sichtbaren Segen vom Himmel, wie jemand sogar fotografisch festhalten konnte – 100% Photoshop – und KI-frei. Denn Royal Rangers sind ehrlich und wachsam – und hinterlassen zwar Grasflächen, die gelitten haben, aber garantiert keinen Dreck.
„Ihr seid jederzeit wieder herzlich willkommen“, sagt der Bio-Bauer, nach dem auch er den Motor-Erdbohrer, der gerade seinen Geist aufgegeben hat, nicht wieder zum Laufen bekommt.
Klar! Wir kommen wieder, denn Camps gehören immer zu den Highlights eines Stammes. Aber auch zu den anstrengenden Momenten für die Mitarbeiter, die dann erstmal ausführlich duschen dürfen – und pennen…!
Frank Uphoff